La Chaux-de-Fonds - Istanbul

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Länderinfo

05:44, 9 November 2010 .. 0 comments .. Link
Ich versuche hier nicht, ein objektives Bild über die von mir bereisten Länder abzugeben, sondern meine persönliche subjektiven Eindrücke zu schildern und dazuzuschreiben, dort wo es möglich ist, wieso dies bei mir so angekommen ist.
Schweiz:
Da ich einen rechten Teil des Weges kannte, war es natürlich einfach, eine schöne, verkehrsarme Route zu finden. Aber auch dort, wo ich mich nicht auskannte, waren die Beschilderungen perfekt. Einzig um wirklich zügig voranzukommen, lohnt es ich manchmal doch eine mehr befahrene Strasse zu nehmen.
Österreich:
Etwa 15 km bin ich durch Österreich gefahren. Da verkneife ich mir ein Urteil.
Italien:
Reschenpass - Meran. Die perfekte Veloroute. Beschilderung, ausschliesslich für Velos, Infrastruktur an der Strecke alles perfekt. Lässt sich auch sehr gut mit Kindern fahren. Auch bis Bozen noch gute Veloroute.
In den Bergen. Keinerlei Velorouten mehr, auch dort, wo mit sehr kleinem Aufwand eine gute Veloroute möglich wäre. Die Autofahrer sehr unangenehm. Aufschliessen bis auf wenige cm und knappes Überholen ist Standard. Für mich die mit grossem Abstand schlechtesten Autofahrer. Und das habe ich mit dem Töff auch schon genau gleich erlebt.
Im Flachland. (Nördlich Venedig bis Trieste.) Wunderbar, um gut vorwärts zu kommen. Schnelle Strassen und kaum Verkehr. Dazu muss ich allerdings sagen, dass Feriensaison war und die meisten Italiener am Meer oder in den Bergen waren oder sich auf der Durchreise an die Autobahn hielten.
Slowenien:
Auch da muss ich mich mit meinen 30 km zurückhalten. Habe aber von anderen viel Gutes gehört.
Kroatien:
Da bin ich sehr froh, dass ich mich für die Inseln entschieden habe. Wenn man von den 5 Minuten nach dem Eintreffen der Fähre absieht, hat man die Strasse meistens für sich. Es geht zwar meistens rauf und runter, aber nie sehr lange. Wegen der Hitze lohnt es sich, gleich nach dem Hellwerden loszufahren und das Tagesziehl früh zu erreichen.
Die Küstenstrasse ist doch recht stark befahren und vielfach so eng, dass es bei Gegenverkehr zum Überholen von Velofahrern nicht mehr viel Platz hat. Die Nachtfahrten, was ja nicht jedermanns Sache ist, haben sich sehr bewährt. Der Verkehr beginnt aber schon sehr früh am Morgen. Von da her bringt das Losfahren bei Sonnenaufgang nicht viel. Die Autofahrer habe ich als akzeptabel empfunden.
Montenegro:
Zu grossen Teilen war ich auf der Meerespromenade unterwegs. Man kommt zwar nicht gerade schnell vorwärts, aber ohne Probleme und ohne Steigungen. Ansonsten gilt dasselbe wie für Kroatien.
Albanien:
Die Autofahrer waren ganz angenehm. Vor allem hat man den Eindruck, dass sie nicht gestresst sind. Die ewige Huperei ist mir aber kräftig auf die Nerven gegangen. Es ist zwar nie böse gemeint und meist sogar als freundlicher Gruss, aber mit der Zeit bekommt man doch genug davon.
Wenn man sich die Strecken aussucht, kommt man meistens mit nicht allzu viel Verkehr durch. Das Finden der kleineren Strassen kann allerdings Schwierigkeiten bereiten, da ausser den grossen Ortschaften kaum etwas signalisiert ist.
Ein Volker Grundmann aus Albanien habe auf seiner Internetseite detaillierte Angaben zu Velorouten in Albanien. Wenn jemand die Seite findet, bitte doch die Adresse hier aufschreiben.
Mazedonien:
Auf meiner Reise fand ich immer kleinere Strassen, die ideal fürs Velofahren waren. Aber ich war nur im Südwesten unterwegs.
Griechenland:
Nochmals ein Lob den griechischen Autofahrern. Sie bekommen von mir eindeutig die Bestnote.
Velowege habe ich, ausser in Thessaloniki, keine gesehen. Es lohnt sich, die Karte genau zu studieren, denn die Strecken sind sehr unterschiedlich befahren und vielfach hat es 2 parallele Strassen. Hier lohnt es sich besonders, sehr früh loszufahren. Zum einen wegen der Hitze, aber auch wegen dem Verkehr. So richtig stark hat der Verkehr erst gegen 10 - 11 Uhr eingesetzt.
Türkei:
Die von mir befahrene Strecke ist denkbar ungeeignet. Viel Verkehr und ab Tekirdag kaum Ausweichrouten. Es würde sich sicher lohnen, es an der Südseite des Marmarameeres zu versuchen und dann das Schiff von Bandirma, Mudanya oder Yalova zu nehmen. Von anderen Reisen in der Türkei weiss ich aber, dass es viele Nebenstrassen gibt und auch Hauptstrassen zum Teil sehr angenehm zu befahren sind.
Die Autofahrer sind ähnlich wie Kroaten usw., also auszuhalten.

Wenn jemand konkretere Fragen zu Strecken, Ländern oder Ausrüstung und Velo hat kann man sich gerne per Mail (via www.safrad.ch oder www.cortebike.ch) melden. Ebenso wer in meinen Mailversand aufgenommen werden will, damit er über meine nächste Reise rechtzeitig informiert werden kann.

Beinahe Schluss

04:09, 8 October 2010 .. 1 comments .. Link
Ich kann euch doch nicht alleine lassen mit der Ungewissheit über Toms LowRider. Beide Velohändler konnten uns auch am nächsten Tag nicht helfen. Ich habe dann organisiert, dass Nathalie einen LowRider von La Chaux-de-Fonds mitbringt. Noch bevor sie jedoch dazugekommen ist, diesen zu holen hat Tom einen deutschen Radfahrer getroffen, der hier in Istanbul seine Reise beendete und bereit war, seinen LowRider zu verkaufen. So konnte Tom mit meinem Velo am Montagmorgen losfahren. (www.tomlloydsmith.com/) Ich habe Nathalie am Montag um 2:25 in meine Arme schliessen können. Nach einem faulen Tag in Istanbul sind wir dann nach Selcuk gefahren. Jetzt sind wir unterwegs nach Pamukkale und nachher werden wir 2 Tage in Datca am Meer verbringen und von dort mit Bus, Zug und Schiff wieder zurück nach Istanbul. Unsere Rückreise in die Schweiz ist für den 16.10. geplant. Ich werde mich dann noch einmal auf diesem Blog mit einem Länderinfo melden. Wenn jemand eine ähnliche Reise plant oder auch nur einen Teil davon, so meldet euch für Auskünfte. Ich möchte mich noch bei allen bedanken die meinen Blog verfolgt haben, vor allem natürlich jenen, die Kommentare geschrieben haben. Alle die gerne bei meiner nächsten Reise dabei sein wollen schicken mir doch bitte ein Mail, damit ich sie rechtzeitig informiere. Meine Mailadresse findet ihr auf meiner Homepage www.safrad.ch.

Nochmals Tom

06:40, 2 October 2010 .. 0 comments .. Link

Vielleicht habt ihr den Kommentar von Tom von vor 2 Tagen gelesen. Er ist ja schon vor 2 Wochen in Istanbul angekommen, hat mit seiner Freundin eine gute Zeit hier verbracht, sein Velo für 400$ aufgemöbelt und ist dann wieder losgefahren. In Izmit hat er dann sein Zelt aufgestellt und am Morgen war sein Velo, das keinen Meter von seinem Kopf entfernt lag, nicht mehr da. Er ist nach Istanbul zurückgekehrt, um sich einen neuen fahrbaren Untersatz zu suchen und hat sich so auch an mich gewandt.
Natürlich war da mal die Wiedersehensfreude und bei einem Bier haben wir dann diese Velogeschichte besprochen, mit dem Resultat, dass mein Velo nicht mit mir zurückkehren wird, sondern mit Tom weiterreist. Ich habe somit nicht die Umstände mit meinem Velo für 2 Wochen unterbringen und dann mit nach Hause zu schleppen und er hat ein besseres Velo für den Rest seiner Reise.
Aber da gibt's noch ein kleines Problem. Kaum jemand hat so wenig Gepäck wie ich. und so fehlt Tom an meinem Velo ein LowRider für die vorderen Gepäcktaschen. Bei den einfacheren Velohändlern wissen sie gar nicht, was das ist, ein LowRider. Dann finden wir einen besseren Händler. Unmöglich, so was gibt es nicht in Istanbul. Früher hätte er selber importiert, aber das wollte niemand. Aber wir sollen doch morgen mit dem Velo vorbeikommen, er werde da schon eine Lösung finden. Wir finden noch einen Händler. Kein Problem, das habe er. Zeigen kann er uns nichts, aber wir sollen doch morgen mit dem Velo vorbeikommen, er werde da schon eine Lösung finden. Und so werden wir morgen weitersehen.



Und schon in der Zeitung

09:22, 1 October 2010 .. 1 comments .. Link

Hallo Barbara

Wie hast du mich denn so schnell in der Internetzeitung gefunden?

http://www.internethaber.com/istanbul/fathi/avrupada-yuruduler-asyadan-duyuldu-297108h,htm

 



Istanbul

03:05, 30 September 2010 .. 2 comments .. Link
Nun bin ich also angekommen. Die letzten Kilometer waren wieder ganz gut zu machen. Mit kurzen Ausnahmen alles auf der Meerespromenade. Zwischen den sportlichen Istanbulern durch. Joggen, Radfahren, Gymnastik, Tai Chi, Nordic Walking usw. Ich erinnere mich noch gut, als ich das letzte mal da lang gefahren bin, das war an einem Sonntagnachmittag, war alles überfüllt mit Sonntagsausflüglern. Man könnte fast sagen, der längste Grillplatz. Über 10 Kilometer reihte sich ein Grill an den anderen, so dass es zum Teil schwer war, dazwischen einen Weg fürs Velo zu finden. Heute eben nur die Sportler, da gibt's genug Platz zwischendurch und überhaupt ist jetzt ein Veloweg auf dieser Strecke.
 Im Zentrum angekommen bin ich gleichzeitig in Asien und Europa. Wie das geht? Istanbul ist Europäische Kulturhauptstadt 2010. In diesem Zusammenhang wurde bei der Schiffstation Enimönü (Europa) und Üsküdar (Asien) eine Installation gemacht. Eine Rampe mit Brettern und wenn man sie in Europa betritt bewegen sich die entsprechenden Bretter auf der asiatischen Seite gleichzeitig. Es ist Eröffnung dieser Installation, mit Ansprachen und Fernsehen. An mir mit meinem Velo, der extra von der Schweiz gekommen ist, um diese Installation zu eröffnen, haben sie besonders Freude und so werde ich gleich 2 mal interviewt und beim Befahren der Rampe gefilmt.
Ansonsten ist es mir noch nicht ganz klar, dass ich angekommen bin und dass mein 6-jähriger Traum und meine 53-tägige Reise jetzt zu Ende ist.


Istanbul

08:15, 30 September 2010 .. 3 comments .. Link
Istanbul Galatabrücke, 3244.47 km, 27899 Höhenmeter!

110km Verkehr

05:15, 29 September 2010 .. 0 comments .. Link
Flora, ein Vorort von Istanbul. Früher war hier ein Camping, jetzt nur noch eine Parkanlage am Meer mit Restaurant. Der Parkwächter meint, für eine Nacht sei das aber kein Problem. Ich bin froh, denn zum einen wären die noch fehlenden 20 km heute noch viel gewesen, zum anderen möchte ich nicht erschöpft an meinem Reiseziel ankommen, sondern lieber noch frisch und ausgeruht. Ich muss gestehen, als ich heute morgen bei meinem Einkauf im 5M Migros eine Gruppe von 7 französischen Wohnmobilen gesehen habe, habe ich mir eine Weile überlegt, ob ich sie fragen soll, ob sie mich in bis nach Istanbul mitnehmen. Es war die Frage, gewinnt die Vernunft (nicht schöne Strecke, eher gefährlich, macht nicht wirklich Spass) oder der Ehrgeiz, nach Istanbul gefahren zu sein. Wie ihr seht und zu meinem eigenen Erstaunen, es war der Ehrgeiz der gewonnen hat. So kenne ich mich noch gar nicht. Man sagt, dass alleine Reisen Erkenntnisse über einen selbst bringen kann. Es stimmt. Nach der Mittagspause war die Strecke wieder ein bisschen angenehmer. Vielfach hat es zur Schnellstrasse parallel noch eine Nebenstrasse gehabt, zum Teil hat mir Kathrin wieder ein paar Ausweichrouten empfohlen und zwischendurch gab's auch wieder einen Pannenstreifen. Und dann, 5 km vor dem Tagesziel, eine Abzweigung, plötzlich völlige Ruhe. Ich erschrecke fast über den unerwarteten Wandel. Der Weg führt mich erst durch ein Wohquartier ans Meer und dann durch eine Parkanlage. Die letzten Kilometer für morgen kenne ich grösstenteils schon, denn ich bin gleich neben dem Flughafen, und da kann man fast alles auf der Meerespromenade bis ins Zentrum von Istanbul reinfahren.

Die letzten Kilometer nach Istanbul sind anstrengend

01:04, 29 September 2010 .. 1 comments .. Link

Die Nacht war unruhig auf dem Camping. Zum einen war da der Verkehr der nahen Hauptstrasse, zum anderen kamen um 3 Uhr morgens ein paar Türken, setzten ihr Auto in den Sand und begannen lautstark zu diskutieren. Irgendwann kam den mal die Polizei und beteiligte sich auch noch an der Diskussion und so gegen 5Uhr morgens kam dann noch der Abschleppwagen und dann war der Spuck vorbei. Zwischendurch dann auch noch Regen, aber der ist bis zu Morgen auch vorbei.
Die letzten Kilometer nach Istanbul sind anstrengend. Verkehr, Gestank und dann plötzlich kein Pannenstreifen mehr machen die Fahrt sehr unangenehm. Da tun die Erholungspausen gut, wo man immer wieder zum Tee eingeladen wird.
Ich habe mir auch schon überlegt ob hier eine Nachtfahrt etwas bringen würde, aber in der Zeit in der ich nachts wach war (zw. 3 und 5h) war der Verkehr auch noch beträchtlich. Die einzige Möglichkeit die ich sehe währe ein Schiff übers Marmarameer dort ein Stück fahren und dann von Bandirma oder Yalova zurück nach Istanbul. Ob es Nördlich im Landesinneren eine bessere Route gibt, kann ich nicht sagen.
Jetzt bin ich, nach einem Besuch in einer 5 M Migros, in Silivri auf einer Bank am Meer und ruhe mich für die nächsten 50 Kilometer aus.



Letzte schöne Strecke?

03:15, 28 September 2010 .. 0 comments .. Link
Dem Meer entlang habe ich den Wind jetzt von schräg hinten. Er hilft mir schön, und wenn ich den Rücken halb in den Wind drehe, hab ich doch vor 40 Jahren mal einen Segelkurs besucht, brauche ich gar nicht mehr zu treten. Viel Verkehr hat's zwar nicht aber ich vermisse die griechischen Autofahrer. Nicht dass die Türken ganz schlimm wären, gegen die drängenden Italiener ist's heilig hier, aber das stressfreie Fahren der Griechen war schon einsame Klasse.
Unter einem Olivenbaum finde ich ein schönes Plätzchen am Meer. Da sich die Feuchtigkeit in Grenzen hält stelle ich das Zelt nicht auf. Ich geniesse lieber den Sternenhimmel.
Nochmals eine wunderschöne Strecke dem Meer entlang. Erst flach, dann den Küstenfelsen entlang bis 350 Meter Höhe. Die letzten Kilometer vor Tekirdag ist's dann wieder flacher. Hier kommt die direkte Strasse von Griechenland her und bringt viel Verkehr. Ich frage mich, ob das nun das Ende meiner schönen Strecken dieser Tour war, denn auf der Karte sehe ich keine kleinen Strassen mehr. Die Strasse schätze ich zwar nicht als gefährlich ein, da sie 4-spurig ist und erst noch breite Pannenstreifen hat, aber das schöne Fahrerlebnis bringt sie halt doch nicht.
Der Camping ist schön am Meer gelegen, aber die Infrastruktur ist sehr bescheiden. Dafür bin ich ganz alleine auf dem Platz. Am einen Ende des Standes ist eine Hütte, wo es Fisch und Köfte gibt. Der Wirt setzt sich zu mir und zeigt mir eine alte Sackuhr. Schon seit Grossvater der bei der Eisenbahn gearbeitet hat, hat sie gehabt. Auf der Rückseite ist ein Zug abgebildet. Vermutlich ein Dienstaltersgeschenk.


Nicole und ihr höchster Pass

01:50, 27 September 2010 .. 0 comments .. Link

Kesan ist eine dieser typischen türkischen Kleinstädte. Nichts besonders Sehenswertes, als schöne Stadt kann man sie auch nicht bezeichnen, aber sie hat alles um mich so richtig in der Türkei zu fühlen. Cay bahcesi (Teegarten), kleine Läden, Efes Dark (Dunkles Bier), der Ruf des Muezzin, die hupenden und Musik machenden Autokolonnen der Frischvermählten, mit Abi (älterer Bruder) oder Anca (Onkel) angesprochen werden, Köfte- und Kebabstände an jeder Ecke und natürlich die neugierigen Fragen noch dem Woher und Wohin. Ich fühle mich gleich angekommen.
Gleich bei der ersten Steigung treffe ich auf ein kanadisches Paar. Sie sind von Amsterdam her dem Rhein und der Donau entlang bis Budapest gefahren. Wegen des schlechten Wetters (tagelang Regen und Temperaturen um 10°) sind sie dann bis Thessaloniki geflogen und von da wieder per Rad nach Istanbul unterwegs. Nicole (bin nicht mehr sicher ob sie so heisst) sagt mir, dass jetzt ein Pass von 350 Meter Höhe kommt. Das sei ihr höchster Pass bis jetzt. Ich frage mich, wie das möglich ist, schliesslich ist das nach Asien und Australien schon ihre 3. längere Velotour. Nach einer Teepause treffe ich sie wieder auf der anderen Seite des Passes. Nicoles Augen strahlen noch von der höllischen Abfahrt und der Aufstieg sei gar nicht so schlimm gewesen.
Es folgt eine jener Strecken, wo man immer das Gefühl hat "jetzt bin ich gleich oben", das erste mal war bei 120m, und dann kommt noch eine kleine Steigung, wo man wieder den vermeintlich höchsten Punkt sieht. Bei 314 Metern geht's dann wirklich nur noch runter ans Meer. Ich hoffe, Nicole ist immer noch begeistert vom Pässefahren.
Hier in Sarköy mache ich eine lange Pause. Ich will erst gegen Abend weiterfahren und mir nach 10 - 20 km ein schönes Plätzchen für die Nacht suchen.



Türkei

04:29, 26 September 2010 .. 0 comments .. Link
Heftiger Regen weckt mich in der Nacht. Bis zum Abend war noch alles wolkenlos. Ein deutscher Wohnmobilfahrer bietet mir an, falls ich mit der Autobahn Probleme haben sollte, mich bis über die Grenze mitzunehmen. Schön zu wissen, aber ich vertraue darauf, dass die Griechen Velofahrer auf der Autobahn dulden. Am Morgen hat der Regen aufgehört. Es hat zwar dunkle Wolken überall, nur die Richtung, in die ich fahre, ist ein wenig heller. Es scheint, dass mich Griechenland schnell loshaben will, oder will es zum Abschluss einfach nochmals einen guten Eindruck machen, jedenfalls bläst mich der Wind mit 30 km/h Richtung Türkei. Die Autobahn ist wirklich kein Problem. Kaum Verkehr, gross und breit und bei der Auffahrt hat's keine Velofahrverbotsschilder, was man sonst immer sieht. Jetzt freue ich mich wieder über die hupenden und winkenden Lastwagenfahrer, die entgegenkommen. Es ist doch erst ein paar Tage her, dass ich so erfreut war über die nicht hupenden Griechen. Die Grenze ist in 5 Minuten passiert. Das 10. und letzte Land, das ich auf meiner Reise besuche. Nun sind es nur noch wenige km bis Istanbul, 230 direkt und 300 wenn ich, wie ich es vor habe, dem Meer entlang fahre. Da rückt die Vorfreude auf das baldige Erreichen meines Zieles den Abschied von Griechenland in den Hintergrund.
Doch die letzten Kilometer werden mir nicht geschenkt. Kaum bin ich in der Türkei unterwegs, bläst mir ein Gegenwind entgegen, der meinem Elan "den Wind aus den Segeln nimmt". Kann man diesen Ausdruck benutzen in diesem Zusammenhang? Ich habe doch den Eindruck gehabt, dass die Strasse gerade weiterführt. Bei genauerer Betrachtung macht mir dann Kathrin aber doch klar, das da an der Grenze eine Kurve von 30 ° war. Noch 30 km und dann suche ich mir in der nächsten grösseren Ortschaft Kesan ein Hotel.

Auch zu Fuss kommt man weit

01:50, 25 September 2010 .. 0 comments .. Link
Porto Lagos. Es sind 90 km auf dem Tacho und es ist 3 Uhr nachmittags. Kurz vor dem Dorf hat es grosse Pinienwälder gehabt zwischen Strasse und Meer mit ein paar Picknicktischen dazwischen. Ein idealer Platz zum Übernachten. Ein bisschen früh noch, aber die Zeit totschlagen fällt mir nicht schwer und man muss es ja nicht grad übertreiben mit dem Distanzen zurücklegen. Das Wetter ist zweifelhaft. Die Bewölkung hat den Tag über massiv zugenommen. Aber nachdem ich 2 Stunden abgewartet habe und es nicht angefangen hat zu regnen, bin ich zuversichtlich, dass der Regen auch noch mindestens bis zum Schlafengehen zuwartet. Früh bekomme ich Fische zu essen mit einem guten, warmen Auberginensalat. So habe ich Zeit, meine Schlafstelle noch vor Einbruch der Dunkelheit einzurichten.
Es kommt halt doch vielfach anders, als man denkt. Gerade will ich zahlen, als mich ein bärtiger Mann auf französisch anspricht. Er habe mich vorbeifahren sehen mit dem Velo. Ich erinnere mich an einen Wanderer mit grossem Rucksack ein paar Kilometer vor dem Dorf. Ich lade ihn ein, sich an meinen Tisch zu setzten. Marc ist von Lyon aus gestartet, über Italien, Bari, Igumenitsa. In Istanbul trifft er dann seine Freundin, um dann aber weiter bis Jerusalem zu wandern. Sein Blog: www.marcjamet.over-blog.com. Bis er dann gegessen hat und wir ausgeplaudert haben ist es dunkel. Zum Glück habe ich schon Übung im Zelt aufstellen, das es mir auch im Dunkeln keine Mühe macht. Auf dem Camping in Alexandrupoli bin ich recht erschöpft. 92 km und seit 40 km habe ich mir gedacht, beim nächsten idealen Ort mache ich eine Pause. Aber erst bin ich an keiner Bäckerei vorbeigekommen, um mir einen guten Zmorge einzukaufen, und nachher hat's über lange Strecken nicht mal einen Laden gehabt für ein kühles Getränk. Erst 5 km vor Alexandrupoli hat's dann wieder Läden. Zuerst bin ich noch lange im Flachen unterwegs. Kleine Seen und Kanäle säumen meinen Weg. Kathrin findet mir wieder die schönsten Strässchen. Nachher wird's dann wieder hügelig.
Grosse Tafeln weisen auf eine alte Römerstrasse nach Konstantinopel hin. Sie ist teilweise wieder begehbar und gut ausgeschildert. Ich denke an Marc, hoffentlich findet er diesen historischen Weg, wo es sich sicher besser gehen lässt als am Rande der Teerstrasse. Nach einem Bad am schönen Campingstrand, etwas essen und einem kühlen Bier fühle ich mich wieder frisch. Von hier bis zur türkischen Grenze sind es noch etwa 45 km. Ich werde also morgen in der Türkei sein, Inshalla. Das Wetter ist wieder bestens, so dass es mir keinen Strich durch meine Rechnung machen sollte. Bleibt nur noch das kleine Problem der 10 km Autobahn, aber das wird sich sicher lösen lassen.

Und es läuft wieder rund

01:42, 25 September 2010 .. 0 comments .. Link
Erbarmungslos sticht die Sonne senkrecht auf uns herunter. Nirgens ein Schattenplatz zu sehen. Die Wasservorräte neigen sich auch dem Ende zu und überhaupt braucht es Überwindung, die stinkende Brühe zu trinken. Ich folge exakt den Fussstapfen meiner Führerin. Ein kleiner Schritt daneben kann den Tod bedeuten, denn was der Salzsee einmal ergriffen hat, lässt er nicht mehr los. Seit unserer Flucht aus dem Palast des Kalifen konnten wir uns noch keine Pause gönnen, denn unsere Vefolger sind uns auf den Fersen. Die Hupe der Fähre, die mir gerade vor der Nase davonfährt bringt mich aus meinem spannenden Buch wieder in die Realität zurück. Die Wasservorräte gehen wirklich zu Ende, aber in 2 km bin ich am Hafen und da gibt's Nachschub. Meine Führerin, die griechische Regierung hat mir eine weisse Linie als Pfad auf die Strasse gemalt und daran halte ich mich. Denn rechts lauert der Strassengraben und links der motorisierte Verkehr. Seit ich heute morgen Johannes verlassen habe, habe ich auch noch keine Pause gemacht. Aber das ist erst 45 Minuten her. Gerade als ich zur Abfahrt bereit war, hat Johannes zum ersten mal ein Auge aufgetan. In 1 1/2 - 2 Stunden wird er auch aufbrechen und mich irgendwann im Laufe desTages überholen. Vielleicht auch wenn ich mein Lager schon irgendwo aufgeschlagen habe und mein erstes Bier schon am Verdauen bin.  Jetzt bin ich auf der Fähre und schaue mir das topfebene Flussdelta an, wo wir gleich anlegen werden. Leider auf der falschen Seite des Flusses und die nächste Brücke ist 25 km nördlich.
Nestos heisst der Fluss, der mich diesen Umweg fahren lässt. Nach kleinsten Naturstrassen durch das Flussdelta bin ich wieder auf einer grossen Hauptstrasse angelangt, aber das Verkehrsaufkommen ist sehr gering. Und ich komme prächtig vorwärts. Die Kraft ist wieder da und ich geniesse das Velofahren an sich wieder in vollen Zügen. Auch der Gegenwind kann meiner Motivation nichts entgegenstellen. Vor allem jetzt wo ich den ersten Wegweiser Turkey sehe.
Wenn das so weitergeht werde ich doch noch einige Tage in Istanbul auf Nathalie warten müssen. Aber in dieser Stadt wird's mir ja sicher nicht langweilig.

Grosser Unterhalt

07:40, 23 September 2010 .. 0 comments .. Link

Vollkommen ausgestorben ist unser Camping. 5 Meter vom Meer weg habe ich mein Zelt aufgestellt. Sonst gibt's noch ein paar Wohnwagen, aber alle für den Winter unter Blachen eingepackt. Ich sage mein Zelt und nicht unsere Zelte. Johannes reist ohne Zelt. Er hat in seinen 2 kleinen Velotaschen wahrscheinlich noch weniger Material dabei als ich.
In den letzten Tagen wurden die Geräusche um meinen Antrieb immer lauter. Zeit, mich um mein Velo zu kümmern. Das erste mal seit meinem Platten und nach 2613 km und 22389 Höhenmetern auch mal nötig. Aber ausser dem Nachstellen von Bremsen und Federung und Reinigen und Ölen des Wechslers und der Kette finde ich auch bei bester Kontrolle nichts zu tun.
Dann noch die, vermutlich, letzte grosse Wäsche. Gross heisst mehr als 3 Kleidungsstücke. Heute sinds 5.
Mein Buch über die Tempelritter ist fertig. Es geht gleich weiter an Johannes und ich habe mir auf dem Camping in Marmaras zum Glück noch einen 900 Seiten starken Fantasy-Roman mitgenommen. Mit dem werde ich sicher bis zum Ende meiner Reise beschäftigt sein.



Wut und Insel

09:05, 23 September 2010 .. 0 comments .. Link
Jetzt habe ich doch gemeint, dass ich wirklich alles geregelt hatte, damit meine Garagen in LCdF gebaut werden können. Aber da habe ich mich mit der Baufirma Perrucchini in La Ferrière verrechnet. Eigentlich war auch mit ihm alles abgeklärt, es war nur noch eine ganz kleine Änderung notwendig, doch jetzt, mit 1 1/2 monatiger Verspätung, wo er weiss, dass ich nicht da bin und unter Zeitdruck stehe, bekomme ich eine Offerte, die fast doppelt so teuer ist wie die erste. Ich SMSle, maile, telefoniere mit Nathalie, die sich schon sehr eingesetzt hat in dieser Angelegenheit und dem Architekten. Aber mehr als die Hoffnung, dass es dann doch noch klappt mit meinen Garagen dieses Jahr, bleibt mir nicht.
Ansonsten übernachte ich auf einem sehr schmutzigen und auch sonst nicht attraktiven Camping. Zusammen mit einem Franzosen, der auf der Rückreise von Georgien und Azerbaijan ist, kochen wir uns etwas zu essen. Aber der Möglichkeiten sind nicht sehr viele. Er hat jetzt 1 1/2 Monate lang Nudeln mit Ketchup gegessen und allzustark will er davon nicht abweichen. Es gibt verschiedene Prioritäten, die man sich auf einer Reise setzten kann. Zu einer Tomatensause mit Thon und einem Tomatensalat kann ich ihn dann doch überreden, wenn sich auch seine Begeisterung dazu in Grenzen hält. Er macht jedes Jahr eine 2 monatige Reise und meint seine Arbeitgeber fänden das beim ersten mal immer so toll, was er da unternimmt. Beim 2. Mal dann schon weniger, im 3. Jahr finden sie, es sei en schlechtes Beispiel für die anderen und spätestens nach der 4. Reise muss er sich dann eine andere Stelle suchen.
In der Nacht nimmt die Bewölkung wieder zu und als ich aufstehe sieht man kein wolkenloses Stücken am Himmel. Doch schon nach 500 Metern Fahrt präsentiert sich mir ein Sonnenaufgang der seinesgleichen sucht. Sehr bald versteckt sich die Sonne zwar wieder hinter den Wolken. Aber ich fahre Richtung Osten und nach 2 Stunden ist vor mir nur noch blauer Himmel. Ich verkneife mir das Zurückschauen.
Vor einer kleinen Pension mit Restaurant steht ein bepacktes Tourenrad und da es sowieso Zeit ist für eine Pause, kehre ich ein. "Von Deutschland nach Istanbul" fährt Johannes und in Kavala will er noch heute die Fähre nach Thassos nehmen. Einen Moment fahren wir zusammen weiter und während der Fahrt studiere ich meine Karte. Da gibt's doch noch eine andre Schiffsverbindung und da könnte man viel Hauptstrasse umgehen und überhaupt, wieder mal eine Insel, und Griechenland ohne eine Insel, das geht doch nicht. Sehr lange brauche ich nicht für meinen Entschluss mich ihm anzuschliessen. Es wird zwar wahrscheinlich nicht für lange sein, denn er fährt normalerweise erst am späteren Vormittag los, dafür dann bis zum Einbruch der Dunkelheit und bis dann sind dann schon 130 - 150 km auf dem Tacho. Das wird mit meinem Tagesablauf nicht kompatibel sein. Aber für einen gemeinsamen Badetag auf der Insel reichts.
2 Stunden später sind wir in Kavala am Hafen und warten auf unsere Fähre. 2 Engländer treffe ich noch, die mit ihren Rädern unterwegs sind. Von England nach ... Ihr dürft raten wohin. Wer's rausfindet gewinnt eine Reise mit dem Velo von seinem Wohnort nach Istanbul.


Jetzt kommt der 5. und letzte Teil

01:08, 22 September 2010 .. 2 comments .. Link

Zum Essen finde ich ein Restaurant im Stadtzentrum. Es gehen wahrscheinlich nicht viele Touristen dort essen, denn die am Meer sind beliebter. Trotzdem ist die Menukarte in Englisch. Die ältere Frau und ihre sehr junge wahrscheinlich Enkeltochter versuchen mir klar zu machen, dass sie jemanden holen, der meine Sprache spricht. Doch der jemand kommt nicht. Inzwischen habe ich die Menukarte schon fast auswendig gelernt und könnte ja bestellen. Nach einer weile kann ich die Junge überzeugen, dass wir nicht auf diesen jemand warten müssen um die Bestellung aufzunehmen. Also ich wähle englisch aus und zeige ihr das Ausgewählte auf griechisch. Sie begreift, und beginnt mir dann zu erklären, auf griechisch, was es da alles drin hat und was man auch noch bestellen könnte. Ich zeige ihr nochmals was ich ausgewählt habe und sie beginnt wieder mit ihrem griechischen Monolog. Am Schluss sage ich einfach nur noch Ja, - und siehe da, ich bekomme tatsächlich was ich bestellen wollte.
In der Nacht kommt ein kräftiger Wind auf. Der Nordwind, meint der Hotelportier, der werde jetzt 2 Tage lang blasen.
Ich fahre Richtung Norden. Für einen Nordwind bläst er kräftig von hinten.
Nun ist wieder ein Abschnitt meiner Veloreise vorüber und es folgt der letzte Teil.
Der erste Teil, Schweiz und Italien war geprägt durch den Start der ganzen Tour und natürlich die Berge und Pässe. Im 2. Teil, Kroatien, war es das Meer und die Sommerferienstimmung. Im 3. Teil, Albanien und Mazedonien, standen das Abenteuer und das Neue im Vordergrund und der war natürlich auch ganz speziell weil ich da nicht alleine, sondern mit Tom zusammen reiste. Im jetzigen Teil, um die Halbinseln, war wieder das Meer angesagt, aber auch mein Unwohlsein hatte die Zeit geprägt. Ich war ja eine Zeit lang mehr in der Welt meiner Bücher, im Moment in Jerusalem zur Zeit der Kreuzritter, als im realen Griechenland.
Jetzt kommt der 5. und letzte Teil. Mit dem Motorrad bin ich die Strecke schon 2 mal gefahren und hab sie eher als langweilig empfunden. Gestern hat mir einer von diesem Abschnitt vorgeschwärmt. Es stimmt ja auch, dass wenn man so mal schnell mit dem Töff durchfährt schon vieles nicht mitbekommt. Mal schauen, was da kommt. Jedenfalls heisst es 550 km westwärts nach Istanbul.



Manchmal erfüllen sich die Wünsche sobald man sie denkt.

07:53, 20 September 2010 .. 0 comments .. Link

Nein, es waren nicht die Holländer, die mir zu einem guten Essen verhalfen, es waren die Bulgaren. Ihre gegrillten Peperoni und ihr Tomatensalat ergänzten perfekt meine getrockneten Oliven-Tomaten-Brötchen. Und auch der selbstgebrannte Brandy passte perfekt dazu. So um 21 Uhr sehe ich am Zeltplatzeingang zwei kleine Lichter, die sich auf uns zubewegen. Freudig begrüsse ich wieder einmal die beiden Deutschen, die nach spätem Aufstehen und ausgiebigem Frühstück wie ich gehofft haben, schon früher einen Camping zu finden, und jetzt halt doch gleich weit wie ich fahren mussten.
Ich sitze am Meer und schaue dem Sonnenaufgang zu. Das Zelt ist zusammengepackt und das Velo bereit für die Abfahrt beladen. Es ist wieder einmal herrliches Wetter, als ich plötzlich nass werde. Völlig unbemerkt hat sich eine Wolke angeschlichen und ist dabei, ihren Inhalt über mir auszuleeren. Der Regen ist zwar nach 5 Minuten vorbei, aber die Wolken haben sich vermehrt. Noch 2 mal muss ich unterwegs unterstehen und eine kurzen Schauer abwarten, dann wird's auch schon besser und die Sonne guckt ab und zu mal hervor.
Die Aufstiege werden härter und die Kilometer länger, obwohl der Höhenmeter nicht mehr anzeigt. Oder könnte das vielleicht doch eher eine Schwäche meinerseits sein?
Nach Beratung mit einem deutschen Wohnmobilfahrer, der gerade von Istanbul her kommt, beschliesse ich, einen kleinen Umweg zu fahren, wo ich aber mit weniger Steigungen rechnen kann. Nach gut 50 km erreiche ich Ierissos. Ein kleines Städtchen am Ostufer der Halbinsel. Auf den ersten Blick gefällt es mir und so bleibe ich für die Nacht.
Der Zeltplatz ist schon geschlossen, das höre ich jetzt immer häufiger, aber mir ist das für heute auch recht. Ich habe mir schon lange wieder einmal ein Hotel gewünscht und das, das ich finde, ist sehr hübsch und liegt direkt am Meer.



Aufbruchstimmung

06:23, 19 September 2010 .. 0 comments .. Link

Die Saison scheint wirklich zu ende zu gehen. Es herrscht Aufbruchstimmung. Da werden die Vordächer gereinigt, die Tische und Stühle mit dem Hochdruckreiniger durch die Gegend geblasen, die Kochherde und Kühlschränke auf Hochglanz gebracht und die Fritteusen entfettet. Was man da so alles als Dauercamper dabei hat, da sieht mein Haushalt doch eher bescheiden aus. )Ich meine den zuhause)
Für mich fällt ein sehr klappriger Liegestuhl ab, den jemand wegwerfen wollte, aber er tut mir für diesen Tag sehr gute Dienste. Denn ich liege nur rum, mache mir mal eine Bouillon oder einen Tee, Lese und schlafe. Mein Velofahrender deutscher Nachbar bringt mir Hefetabletten für meinen Bakterienhaushalt. Ich nehme sie vor dem Schlafengehen.
Erst nach 10 Stunden wache ich wieder auf. Ausgeruht, keine Krämpfe. Jetzt aber alles schön ruhig angehen, nicht dass ich nach 2 Tagen wieder darbe. Auf dieser Seit der Halbinsel sieht es wenige gebirgig aus und eine Strecke von 30 km sollte auch nicht zuviel sein. Die Steigung ist sanft und regelmässig und regelmässig und regelmässig und regelmässig und regelmässig und nach einer Abfahrt kommt die nächste Steigung mit wunderschönen Aussichten auf die Buchten weit unten.
Und manchmal führt mich die Strasse auch wieder hinunter zu so einer Bucht aber nur um dann mir gleich wieder die Aussicht aufs Meer und den Berg Athos, auf der nur für Männer zugänglichen Nachbarhalbinsel, zu präsentieren.
Auch das mit den 30 km war nicht ganz korrekt. Nach 54.8 km und 835 Höhenmetern ist Schluss für heute. Bei den Steigungen habe ich schon gemerkt, dass ich noch nicht voll da bin aber ich glaube es war nicht zuviel. Der Camping ist perfekt nur ist weit und breit kein Dorf um einzukaufen und ich sehe auch keine Holländer die mir das Essen bringen könnten. Aber vielleicht ist das für meine Verdauung gerade richtig.
Kathrin rechnet für mich noch 675 km bis Istanbul aus. In genau 2 Wochen muss ich dort sein. Das ist gut so. So bleiben mir noch ein paar Ruhe- und Reservetage.



Auf und ab

02:25, 18 September 2010 .. 0 comments .. Link

Damit meine ich nicht die Strecke, sondern meinen Gesundheitszustand. Am Abend habe ich, zum ersten mal wieder, zwar bescheiden aber doch normal gegessen. Die gewaltige Müdigkeit, die mich nachher befiel, brachte mich dazu, schon um 21:30 ins "Bett" zu gehen. Mitten in der Nacht wache ich mit heftigen Magenkrämpfen auf. Der Himmel ist bewölkt und es sieht aus, als könnte es bald anfangen zu regnen. Bis zum Morgen finde ich nur für ganz kurze Zeiten Schlaf. Nach dem Aufstehen ist's ein wenig besser. Das Wetter ist wieder perfekt. Langsam, unterbrochen von Krampfschüben, packe ich zusammen. Die Krämpfe werden weniger und ich mache mich auf den Weg. Falls es nicht besser wird, will ich zumindest auf einem Camping mit Toilette sein. Die Strecke ist wieder phantastisch und nach nur 11 km finde ich einen geeigneten Camping. Als ich am Einrichten bin, kommen meine Nachbarn. Es ist dasselbe velofahrende Paar, die schon vor 3 Tagen meine Nachbarn waren. Lesen und Schlaf nachholen sind meine Aufgaben.



Griechenland von der schönsten Seite

05:13, 17 September 2010 .. 0 comments .. Link
Schöner kann man es sich nicht vorstellen. Eine schmale aber gut ausgebaute Küstenstrasse, das 3. Auto begegnet mir nach 25 km, zwischen 0 und 80 Meter über Meer und die Aussicht auf immer wieder neue Buchten.
Ich bin froh, wieder unterwegs zu sein. Die 3 Ruhetage, soviel habe ich seit meiner Abreise noch nie gefaulenzt, haben mir gut getan und ich fühle mich wieder frisch und bereit zu neuen Abenteuern. Obwohl, weit komme ich heute nicht. Es ist einfach zu schade an so schönen Strecken zu schnell vorbei zu fahren. Immer wieder lockt eine neue Bucht zum Bade.
Nach 40 km ist dann endgültig Schluss. Grosse Bucht, ein kleiner Landstreifen zwischen Meer und See, ein Wiesenstück und ein sonnenspendender Baum. Ich bin zwar schon ein Stück den Pass hinaufgefahren, der zur anderen Seite der Halbinsel führt, aber als ich das entdecke, gibt's nur noch umkehren. Ein Dorf, wo man ein Bier und was zu Essen kriegt, hat's auch. Da kann man nicht mehr wollen.




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