ÜberUnterWasser
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-6- Bali: Ubud

Wie es beim Paradies nun leider einmal ist, irgendwann wird man wieder rausgeschmissen. Da die Bootsfahrt lange und etwas unsicher ist und die Flieger vormittags starten, müssen wir bedauerlicherweise bereits einen Tag vorher nach Sorong zurück. Und damit wir ja nicht auf unserer Milch-und-Honig-Wolke hängen bleiben, verbringen wir die Nacht in der KP-Zentrale. James is not amused. Was mich betrifft, solange es ein kühles Bintang gibt, kann ich auch mal amüsiert einen Abend in Funktionärs-Ambiente verbringen.

In Makassar dann löst sich unsere kleine Reisegesellschaft auf, James und Yvon schlenkern über Jakarta zurück Richtung Matterhorn und Nick und Shanon entschweben nach sunny California. Vorher, allerdings, mache ich noch den besten Deal: meine Tauchfotos gehen für einen Nobel-Coiffeur-Besuch im Bad Ragaz Ressort einerseits und einen Helikopterflug über LA andererseits über den Tisch. Vielleicht sollte ich ja doch umsatteln.

 

Und Sylvie und ich? Wir falten uns wieder zusammen und quetschen uns in die Maschine nach Denpasar. Vom Flughafen fahren wir dann direkt nach Ubud, dem kulturellen und künstlerischen Zentrum Balis – außerdem ein Touri-Kaff sondergleichen. Hauptsächlich new-hippies-stylishyoga-organicfood-suchemichselbst-Typen, dazu noch verzweifelte Mittdreißiger-Frauen, die eine tatsächliche (oder vermeintliche) Lebenskrise durchmachen und auf den Spuren von EatPrayLove hierher kommen, mit einem Anspruch nicht geringer, als dass ihr Dasein wieder in Ordnung kommt und sie hier den Lover ihres Lebens finden. Na, wenn ich da nicht perfekt reinpasse! Der Wahn begann mit dem Bestseller 2006, die Verfilmung mit Julia Roberts 2010 tat ihr übriges. Und dann die Neu-Hippies. Früher standen wenigstens eine wahre Sinnsuche und die Verbesserung der Welt mit im Fokus, jetzt ist es nur noch die Verbesserung des Planeten Ego. Wir sitzen stundenlang in organic cafes, schlürfen unseren Detox-Karotte-Ingwer-Orange-Trunk (zugegebenermaßen sehr lecker) und betrachten amüsiert das Heer an Pseudo-Individualisten.


 

Doch Ubud hat tatsächlich eine gewisse Anziehungskraft. Da sind zum einen die traumhaft schönen Reisterrassen, die man stundenlang durchwandern und immer wieder neu entdecken kann. Und die uns gleich mal mit einem tropischen Schauer erster Güte bedenken, so dass meine Stofftasche in einem leuchtend-blauen Farbstrom meinem hellen Rock ein neues Design verpasst. 


Dann ist da diese eigenartige, verwunschene Atmosphäre, die drückende Schwüle, die über den alten Mauern, den bemoosten Steinstatuen, den unzähligen Schreinen und  Opfergaben liegt. Fünfmal am Tag bringen die Balinesen Opfergaben dar, in kleinen, aus Gräsern und Schilfen geflochtenen Körbchen liegen Blumen und Räucherstäbchen, manchmal auch Geld, Bonbons oder Seife, was man eben als Gottheit so braucht. Die Gaben liegen an Schreinen, an Türen, an Kreuzungen, bisweilen auch an Stellen, die für uns Ignoranten nicht als besonders zu erkennen sind. Doch so aufwendig das Ritual auch ist, kurz darauf sind die kleinen Geschenke wertlos. Während wir uns größte Mühe geben, nicht aus Versehen in eines der Schälchen zu treten (an manchen Stellen ist das gar nicht so einfach), laufen die Balinesen achtlos drüber oder kehren die Gaben mit einem Wisch in die Ecke, wo sich dann die unzähligen Straßenköter über das Fressbare hermachen. Seltsam.



Und dann sind da noch unsere beiden Refugien: das Restaurant Three Monkeys, mit Speisen zum Niederknien, und: Sang-Spa, sauber, liebevoll eingerichtet, man entspannt sich beim ersten Schritt über die Türschwelle. Eine einstündige traditionelle Massage kostet grad mal 12 Euro, dafür entrückt sie einen in eine andere Dimension – vor allem meine Wirbelknochen.

 


09:30 - 14 March 2013 - post comment

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