ÜberUnterWasser

-4- Tauchen! Zum 1.

Allein am Hausriff könnte man sich tagelang rumtreiben und ständig Neues finden. Aber es gibt ja noch so viele Ecken zu entdecken! Also geht’s meist mit dem Boot raus, zwei Tauchgänge vormittags, dazwischen Pause auf einem Inselchen mit Kaffee und frischer Kokosnuss, Ananas und was eben gerade von Bäumen, Büschen und Palmen gefallen ist. Nach dem Mittagessen auf Pulau Pef dann zum dritten Tauchgang wieder raus.

 

Pauseninselchen


Beim ersten Tauchgang am Hausriff denke ich noch, ich habe eine Rarität entdeckt – Oh, oh, Teppichhai! Teppichhai! – bis ich feststelle, dass man den Viechern an jeder zweiten Ecke auf die Fusseln tritt. Und was macht ein anständiger Teppichhai? Richtig, er liegt rum. Da er seiner Lieblingsbeschäftigung vorzugsweise unter Felsvorsprüngen und in Höhlen nachgeht, ist es etwas schwierig, ihn trotz seiner grad mal etwa anderthalb Metern Länge auf ein Bild zu bekommen. Einmal schaffe ich es, ein Exemplar vom vorderen Höhleneingang und vom hinteren auf den Film zu bekommen, jetzt kann man ihn zusammensetzen. Build you own Teppichhai, also.

Fotografieren ist hier ohnehin eine ziemliche Herausforderung. Die Meeresströmungen ziehen bisweilen ganz schön um die Ecke. Oft hilft nur eins, sich eine Kuhle in einem Felsen suchen, hoffen, dass nix biestig Beißend oder Brennendes drin hockt und: iihöckle. Da hängt man dann an einem, zwei Fingern, lässt sich die Brise um die Ohren wehen und ist nach 60 Minuten fix und fertig. Ganz zu schweigen von den armen Fingern. Dafür ist es wie Kino. Einmal beobachten wir sicher zehn Minuten lang, wie ein großer Grauer Riffhai immer wieder das Riff anschwimmt.

Doch trotz all der Teppich-, und Riffhaie, die wir sehen – gemessen an dem Fischreichtum gibt es in dieser Gegend viel zu wenige von diesen Raubfischen. Haifischflossensuppe steht leider immer noch auf zu vielen Menüs. Es ist eine unfassbare Tragödie, dass dieses phänomenal nützliche und elegante Tier, dieses Erfolgsmodell der Evolution, von so einem phänomenal dummen Tier ausgerottet wird.

 

Federstern


Neben den rasanten Riffreisen gibt es aber auch noch einige sehr entspannte Aquariumstauchgänge, Tauchgänge, auf denen man sich in aller Ruhe das reiche Makroleben anschauen kann:


Putzerglasgarnelen


bunte, blasige Schwämme bestaunen, kleine, gläserne Putzergarnelen beobachten und vor allem: Schnecken finden kann. Monge, unser Guide, hat zu Beginn aus irgendeinem Grund abgespeichert, dass ich die farbigen Schleimtiere zum Fotografieren super finde und sucht die Kriechviecher nun mit einer Hingabe sondergleichen. Als Folge kann ich nun wohl ein fast vollständiges Schneckenkompendium herausgeben.

Schneck

09:45 - 13 March 2013 - comments {0} - post comment

-3- Raja4Divers

Es ist so schön, dass es fast nicht Wirklichkeit sein kann. Das Resort ist erst in den letzten paar Jahren entstanden und mit einer solchen Liebe zum Detail gestaltet, dass ich jeden Tag Neues entdecke. Unser Bungalow aus Holz und Bambus lässt sich zur Meerseite hin fast vollständig öffnen, nach hinten geht das Badezimmer, nur halb überdacht. Die Dusche, ein riesiger Steinkrug, aus dem man das Wasser schöpft, und ein kleiner Garten mit Orchideen und anderen Epiphyten ist oben offen. Die Hängematte auf der Veranda ist das i-Tüpfelchen.



Nur sechs Bungalows reihen sich an den kleinen Strand und in einem Holzrestaurant auf Stelzen verbringt Tubi mit seinem Küchenteam kleine Wunder. Keine Speisekarte, dafür morgens und mittags ein kleines Buffet und abends ein 3-Gänge-Menü, möglichst mit lokalen Spezialitäten bereichert. Vor dem Restaurant steht ein Fischgrill, ein Pizzaofen, ein paar Meter weiter ein riesiges Schachspiel und schließlich der Bootssteg – der „Steg ins Glück“
. Sylvie und ich planen schon eine mehrteilige Schmonzette, wird sicher ein Renner.

In die andere Richtung führt ebenfalls ein Holzsteg durch Mangroven und lichten Wald bis hin zu einer ruhigen Lagune. Hinter dem Holzofen geht es noch zur Platform, 10 Minuten steil bergauf, ein paar Seile, ein paar Schlangen, ein paar Leitern und man hat die phantastischste Aussicht inklusive Manati, das sich gerade durch die Seegraswiese vor unserem Bungalow frisst. Und weil ich nun mal bin, wer ich bin, schmeiße ich am letzten Tag von eben jener Platformbrüstung meine heißgeliebte kleine Kamera. Nur auf den Holzboden der Platform, aber es reicht, um die Linse zu verbiegen. Mist. Das war’s dann wohl mit der Unterwasserfotografie für den Rest der Reise – immerhin war’s nach dem letzten Tauchgang in Raja Ampat.


Ansonsten gibt es nichts auf unserem Inselchen, keine anderen Leute, nichts was laut ist oder stört oder Dich an die Welt da draußen erinnert. Nur die Wellen, die an die Stelzen des Bungalows schlagen, die Vogelrufe, der Frieden.

08:28 - 13 March 2013 - comments {0} - post comment

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