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17.7.20077/18/2007
gestern:

trotz ohne-wecker bin ich "bereits" um 9 uhr aufgewacht, dusche, und los ging es. dieses mal nicht mit dem bösen quietschenden jeep, sondern mit dem toyota. das wetter wiederum strahlend blau und tshirt-warm. mittlerweilen schaffe ich es auch nach selfoss zu fahren, ohne mich zu verlieren unterwegs (gibt für normalsterbliche auch keine einzige möglichkeit sich zu verfahren, franziska hat trotzdem eine gefunden, die nun aber klug umgangen). also verlief die fahrt im grunde komplett unspektakulär und schneller als mir lieb war. angekommen, ging es erstmals zur bank um den cheque einzulösen, den mir ulfar ausgestellt hatte um die einkäufe zu bezahlen. auch das verlief unspannend, abgesehen von der erkenntnis, dass ich ja ne kennitala habe hier und somit registriert bin in island. aiai.. sollte mir das ding wohl mal merken. auf dem weg aus der bank schnappten meine gespitzten ohren zwei, drei schweizerdeutsche wörter von draussen sitzenden jungs auf. konnte nicht widerstehen und musste mich ihnen gegenüber kurz als schweizerin outen :) danach trieb mich meine blase unverzüglich zu noatun, wo ich geradewegs zur toilette steuerte um mir erleichterung zu verschaffen. röchel.. raus. und da die blase nun zufrieden war ging es darum das nächste organ zu besänftigen; meinen magen. ich deckte mich also mit allerlei leckereien ein wie skyr-drink, klaenur und äpfeln. an der kasse dann das nächste eidgenössische aufeinandertreffen. ein päärchen vor mir versuchte gerade in gebrochenem englisch die sichtlich genervte verkäuferin zu fragen, wo man denn hier in selfoss ein zelt kaufen könne. da diese entweder nicht wusste was ein zelt ist, oder aber einfach keine lust auf konversation hatte, half ich kurz aus und schickte die beiden zu byko oder husasmidjan.. fand es auf jeden fall amüsant, gleich zwei mal schweizern zu begegnen, allesamt auf einem haufen.
nun hatte ich mir reykjadalur als nächstes ziel gesetzt, mein tal der täler. also fuhr ich nach hveragerdi zum parkplatz, der gleich beim taleingang gelegen ist. wie befürchtet, standen bereits einige autos da und ich erwartete folglich "tonnenweise" leute im tal, obschon es kein 0815-touristen-ziel ist. also machte ich mich sogleich auf die socken und rannte wie eine irre den steilen weg empor. da ich zuvor erst einmal ohne pferde im tal war, nahm es mich wunder wie lange ich haben würde um v.a. das erste sehr steile stück zu erklimmen. mit meinen turnschuhen überholte ich etwa drei wanderer in alpiner ausrüstung, was ich doch sehr witzig fand. es war komisch, zurück zu sein. ich war soviele male in dem tal, kenne nach wie vor jede windung des wegs auswendig, jeder stein ist vertraut, und trotzdem liegt soviel zeit zurück, seit ich das letzte mal da war. der wasserfall, immer noch wunderschön, wie eh und je und dann das tal, dass sich langsam und leuchtend grün vor mir auftut. der schwefelgeruch, den ich hier so liebe, der in meine nase steigt und die nähe der ersten blubbernden schlammlöchern ankündigt. ich ging nicht sogleich zu der stelle, wo man normalerweise im warmen fluss baden kann, sondern durchquerte selbigen barfuss und lief ebenso ganz bis hinten in das tal hinein (ein weiteres hardcore-ausgerüstetes wanderspäärchen kam mir entgegen und purzelte beim anblick meiner barfuss-wanderung fast vom weg). die stelle, wo ich jeweils mit den pferden auf meine touristen wartete, der grosse stein, auf welchem ich immer sass, umgeben von den dösenden pferden. manchmal in strahlendem sonnenschein, aber oftmals frierend in leuchtend orangen regensachen und mich selber gedanklich aufwärmend.. ich riss mich dann relativ bald wieder los von dieser nostalgischen ansicht und begab mich zur stelle, wo der heisse und der kalte fluss zusammenfliessen. allerdings, wie bereits erahnt, hatte der kalte fluss kaum wasser und somit war die stelle, die ansonsten zum bad einlädt, viel zu seich und massiv zu heiss für ein solchiges. also kühlte ich meine füsschen im kalten rinnsal, legte mich ins gras und genoss die ruhe und das säuseln des winds. erstaunlicherweise kam niemand bis zu meinem plätzchen. auf dem hinaus-weg sah ich, dass die meisten nur gerade bis zum eingang des tals gekommen sind, wo es dafür dann auch möglich war zu baden, dank niedrigerer temperatur des flusses. nach wie vor barfuss zog ich meine schuhe gar nicht mehr an, bis ich beim auto war. erstaunlicherweise habe ich mir dabei nur eine zehe fast an einem scharfen stein abgetrennt. der rest ist alles noch dran :) mein besuch des tals war balsam für meine seele, obschon auch einige wehmütige gefühle dabei aufkamen.

heute: ein anderer tag, ein anderes ziel. für heute waren es die kerlingarfjöll. da heute ulfars geburtstag war, war ein ausflug dieser art besonders angebracht. wir fuhren also "gleich nach dem frühstück" (was dann doch erst um 13 uhr war mit all dem hin und her und umentscheiden) los, wiederum gen kjölur. die kerlingarfjöll sind berge, welche so ziemlich mittig in der insel gelegen sind. angeblich war zumindest ein teil davon früher von einem gletscher bedeckt und wurde somit fleissig als skigebiet genutzt. der gletscher ist mittlerweilen, abgesehen von ein paar schnee-überresten, verschwunden und der ursprüngliche "nutzen" der berge somit verloren. auf jeden fall fuhren wir gute 2 stunden über holperweglein, vorbei an langjökull, hofsjökull, dem ursprung der hvita, die ja gleich hier vor der haustüre vorbei fliest, und schon bald zeichneten sich die kerlingarfjöll am horizont ab. manchen mag landmannalaugar ein begriff sein; ich war zwar nie dort, aber von den bildern zu schliessen, sieht es genau so. "farbenprächtige" berge in allen möglichen braun und beige tönen mit einzelnen schneeflecken. endlich dort angekommen, fuhren wir vorbei am zeltplatz rauf zu einem anderen parkplatz, von wo aus man in die täler zwischen den bergen laufen kann, wo wiederum heisse quellen zu bestaunen sind. ich war schlichtwegs sprachlos ob der schönheit dieses ortes. unbeschreiblich. ins tal runter traute ich mich allerdings nicht, da die wege schlichtwegs halsbrecherisch sind und v.a. rutschig.. ein falscher tritt und purzel purzel. das profil meiner schuhe war mir dafür einfach zu heikel. aber ich werde diesen ort mit sicherheit nochmals besuchen und dann mit besseren schuhen.

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